The Swedish Academy

P.O. Box 2118
SE-103 13 Stockholm



Liebes Komitee für die Vergabe des Literaturnobelpreises!


Hiermit schlage ich den serbischen Lüricker Radovan Karadzic, derzeit wohnhaft in:

Internationalen Strafgerichtshof
Maanweg, 174
2516 AB, The Hague
The Netherlands
(und hoffentlich bald Berlin - Spandau ...)

für den Literaturnobelpreis vor.

Begründung: Mit seinem lürischen Werk hat dieser Dichter die Grenzen der serbischen Nationalliteratur weit überschritten. Er hat Maßstäbe dahin gehend gesetzt, wie man trotz widrigster Umstände (so musste er als Weihnachtsmann in einer von ihm mit ruinierten Heimat leben) Vaterlandsliebe einerseits und die Verachtung von Asthma, Alter und grauem Star aufs trefflichste miteinander verbinden kann. Schafsfelle und Liebe, dies hat noch kein Dichter auf so großartige Weise miteinander zu verknüpfen gewusst! Als Beispiel für sein großartiges Schaffen möchten wir Ihnen folgendes Gedicht vorstellen:


Die Heimkehrer

Wir sind an das Ende der Welt gelangt
Vor das letzte Haus
Das still vor sich hinaltert.

Laßt uns wieder
Das uralte Feuer entfachen
Breiten wir aus
Das Schafsfell der Liebe
Und unser kindliches Spiel.

Doch das Haus lässt niemand herein.
Im Innern sind
Asthma und Alter
Der graue Star hat die Fenster getrübt.

Wir sind allein
Wir und ein wenig Liebe.
Nirgendwo Feuer
Außer das in der Hölle,
Unter einem Himmel der still vor sich hinaltert.

aus: Crna bajka (Die schwarze Fabel), 1990



Sollte Sie dieses Gedicht davon überzeugen, Radovan Karadzic in die nähere Auswahl für die Nobelpreiskandidaten mit einzubeziehen, würde mich das freuen. Falls nicht, ist es mir auch wurst.



Mit freundlichen Grüßen